Montag, 24.10.2005
Bin jetzt seit ca. einer Woche hier. Gleich gehe ich zum TFT und starte meinen ersten Arbeitstag. Arbeitszeiten sind immer von 9 bis 5, eine Stunde Mittag. Sharon hat mir erzählt, dass die Arbeit hier sehr stark „laid back“ ist, also locker und entspannt. Wenn man möchte, kann man auch von 8 bis 4 machen und so eine Stunde länger am Nachmittag haben. Mal schauen.
Es ist recht frisch hier. Selbst ich habe manchmal kalte Füße. Bis jetzt habe ich nicht so viel unternommen. War mit meinem Rad mal unterwegs und habe rudimentär die Gegend erkundet. Ich hoffe, dass ich auf der Arbeit ein paar Leute in meinem Alter kennen lerne, um mit denen was zu unternehmen. Hier in der Nähe gibt es ein Bowlingcenter, da würde ich gerne mal hin.
Diese erste Woche hier war recht teuer. Habe mir einen Bass gekauft, einen Washburn 5-Saiter in schwarz (Washburn Bantam Series XB 125). Nettes Teil, Humbucker, aktive Elektronik. Hat einen sehr hohen Output, musste am Pod XT schwer runterregeln damit kein Clipping auftrat.
Ausserdem hab ich mir ein Mountainbike gekauft. Zwar hatte Sharon noch ein altes, verrostetes Rennrad in der Ecke, welches ich für lau hätte haben können, aber es ist hoffnungslos zu klein für mich. Und da das Fahrrad mein einziges Transportmittel ist, habe ich lieber was Geld investiert und mir ein Vernünftiges gekauft.
Bin mal gespannt, was mich gleich am CSIRO erwartet. Das CSIRO (Commonwealth Scientific Industrial Research Organisation) forscht auf allen möglichen Bereichen der Technik und hat zum Ziel, das Leben der australischen Bürger zu verbessern sowie die Industrie zu fördern. Hier in Geelong ist das CSIRO Textile and Fibre Technology, der Zweig für die Textilforschung. Das ITA, an dem ich in Aachen studiere, hat Kontakte hier hin und fast jedes Jahr ist ein Student aus Aachen hier, um eine Studienarbeit zu schreiben.
{später am Tage}
Jo ! Der erste Arbeitstag war sehr entspannt. Bin den ganzen Tag lang Leuten vorgestellt und sehr herzlich empfangen worden. Man wird sehr offen begrüßt, das nimmt einem wirklich die Berührungsängste.
Mein Betreuer Richard hat mir eine Sicherheitseinweisung gegeben. Feuerlöscher, Erste Hilfe Kästen, Löschdecken, Fluchtwege, etc. Ich musste tausend Formulare unterschreiben... eines dabei war so dämlich aufgebaut, dass ich auf einer Seite 13 (dreizehn) Unterschriften zu leisten hatte. Musste jeweils quittieren dass ich nun weiss wo der Feuerlöscher ist, wie die Fluchtwege funktionieren, daß ich meine Finger nicht in drehende Maschinen halte... Bürokratie ist eben international.
Heute Abend habe ich an einem Hash Run teilgenommen. Das ist was ganz Verrücktes: Eine Mischung aus Laufen und Saufen.
Eine Gruppe Leute trifft sich jeden Montag und veranstaltet ein Querfeldein-Rennen. Ein Mitglied gibt jeweils den Gastgeber und markiert die Route (ca. eine Stunde laufen) mit Kreide und stellt sein Haus bzw. Garten sowie Essen zur Verfügung. Die Gruppe läuft dann los. An manchen Stellen zeigen die Markierungen in mehrere Richtungen, und man muss per Trial and Error herausfinden, welcher Weg der richtige ist. So wird erreicht, dass die langsamen Läufer nicht ewig weit hinten dran bleiben und die Gruppe mehr oder weniger geschlossen ist. Ein Fredi der mitläuft hat eine Trompete, mit der er den Leuten weiter hinten den richtigen Weg weist. So dödelt man dann durch die Stadt, Feld, Wald und Wiesen (die heutige Strecke führte in Schlangenlinien ca. fünfmal über einen Bach...). Nach dem Lauf trifft man sich im Haus des Gastgebers. Dort wird gegessen und dann gesoffen. Unter großem Gegröhle (in Deutschland hätten die Nachbarn schon längst die Polizei gerufen) werden kleine Missgeschicke und andere Vorwände dazu missbraucht, die einzelnen Läufer mit Bier abzufüllen. Das Glas muss in einem Zug geleert werden. Man darf vorher absetzen, muss das Bier dann aber über den Kopf wegschütten. So kann man seine Mitmenschen schön ärgern. Jeder Grund, weshalb einer saufen muss („Charge“), wird penibel protokolliert. Die haben sogar eigene gebundene Bücher mit Aufdruck, in welche die Einträge gemacht werden ! Ich, als Erstläufer („Virgin“) wurde natürlich auch gecharget. Aber, so roh es auch zugehen mag, man hat akzeptiert dass ich keinen Alkohol trinke und mit Cola eingeschenkt. Keine einzige Silbe von wegen „Du musst jetzt aber Bier trinken, komm schon...“. A propos roh: Rülpsen, möglichst laut, gehört zum guten Ton nachdem man den Becher geleert hat. Auch für die Frauen, die eifrig mitbölken. Ich wusste das zu dem Zeitpunkt nicht, denn die Virgins werden zuerst gecharget. Hätte ich das gewusst hätte ich den Aussies die Ohren weggerülpst. Naja, nächste Woche.
Es ist recht frisch hier. Selbst ich habe manchmal kalte Füße. Bis jetzt habe ich nicht so viel unternommen. War mit meinem Rad mal unterwegs und habe rudimentär die Gegend erkundet. Ich hoffe, dass ich auf der Arbeit ein paar Leute in meinem Alter kennen lerne, um mit denen was zu unternehmen. Hier in der Nähe gibt es ein Bowlingcenter, da würde ich gerne mal hin.
Diese erste Woche hier war recht teuer. Habe mir einen Bass gekauft, einen Washburn 5-Saiter in schwarz (Washburn Bantam Series XB 125). Nettes Teil, Humbucker, aktive Elektronik. Hat einen sehr hohen Output, musste am Pod XT schwer runterregeln damit kein Clipping auftrat.
Ausserdem hab ich mir ein Mountainbike gekauft. Zwar hatte Sharon noch ein altes, verrostetes Rennrad in der Ecke, welches ich für lau hätte haben können, aber es ist hoffnungslos zu klein für mich. Und da das Fahrrad mein einziges Transportmittel ist, habe ich lieber was Geld investiert und mir ein Vernünftiges gekauft.
Bin mal gespannt, was mich gleich am CSIRO erwartet. Das CSIRO (Commonwealth Scientific Industrial Research Organisation) forscht auf allen möglichen Bereichen der Technik und hat zum Ziel, das Leben der australischen Bürger zu verbessern sowie die Industrie zu fördern. Hier in Geelong ist das CSIRO Textile and Fibre Technology, der Zweig für die Textilforschung. Das ITA, an dem ich in Aachen studiere, hat Kontakte hier hin und fast jedes Jahr ist ein Student aus Aachen hier, um eine Studienarbeit zu schreiben.
{später am Tage}
Jo ! Der erste Arbeitstag war sehr entspannt. Bin den ganzen Tag lang Leuten vorgestellt und sehr herzlich empfangen worden. Man wird sehr offen begrüßt, das nimmt einem wirklich die Berührungsängste.
Mein Betreuer Richard hat mir eine Sicherheitseinweisung gegeben. Feuerlöscher, Erste Hilfe Kästen, Löschdecken, Fluchtwege, etc. Ich musste tausend Formulare unterschreiben... eines dabei war so dämlich aufgebaut, dass ich auf einer Seite 13 (dreizehn) Unterschriften zu leisten hatte. Musste jeweils quittieren dass ich nun weiss wo der Feuerlöscher ist, wie die Fluchtwege funktionieren, daß ich meine Finger nicht in drehende Maschinen halte... Bürokratie ist eben international.
Heute Abend habe ich an einem Hash Run teilgenommen. Das ist was ganz Verrücktes: Eine Mischung aus Laufen und Saufen.
Eine Gruppe Leute trifft sich jeden Montag und veranstaltet ein Querfeldein-Rennen. Ein Mitglied gibt jeweils den Gastgeber und markiert die Route (ca. eine Stunde laufen) mit Kreide und stellt sein Haus bzw. Garten sowie Essen zur Verfügung. Die Gruppe läuft dann los. An manchen Stellen zeigen die Markierungen in mehrere Richtungen, und man muss per Trial and Error herausfinden, welcher Weg der richtige ist. So wird erreicht, dass die langsamen Läufer nicht ewig weit hinten dran bleiben und die Gruppe mehr oder weniger geschlossen ist. Ein Fredi der mitläuft hat eine Trompete, mit der er den Leuten weiter hinten den richtigen Weg weist. So dödelt man dann durch die Stadt, Feld, Wald und Wiesen (die heutige Strecke führte in Schlangenlinien ca. fünfmal über einen Bach...). Nach dem Lauf trifft man sich im Haus des Gastgebers. Dort wird gegessen und dann gesoffen. Unter großem Gegröhle (in Deutschland hätten die Nachbarn schon längst die Polizei gerufen) werden kleine Missgeschicke und andere Vorwände dazu missbraucht, die einzelnen Läufer mit Bier abzufüllen. Das Glas muss in einem Zug geleert werden. Man darf vorher absetzen, muss das Bier dann aber über den Kopf wegschütten. So kann man seine Mitmenschen schön ärgern. Jeder Grund, weshalb einer saufen muss („Charge“), wird penibel protokolliert. Die haben sogar eigene gebundene Bücher mit Aufdruck, in welche die Einträge gemacht werden ! Ich, als Erstläufer („Virgin“) wurde natürlich auch gecharget. Aber, so roh es auch zugehen mag, man hat akzeptiert dass ich keinen Alkohol trinke und mit Cola eingeschenkt. Keine einzige Silbe von wegen „Du musst jetzt aber Bier trinken, komm schon...“. A propos roh: Rülpsen, möglichst laut, gehört zum guten Ton nachdem man den Becher geleert hat. Auch für die Frauen, die eifrig mitbölken. Ich wusste das zu dem Zeitpunkt nicht, denn die Virgins werden zuerst gecharget. Hätte ich das gewusst hätte ich den Aussies die Ohren weggerülpst. Naja, nächste Woche.
chickenhawk - 25. Okt, 01:57