(Sonntag, 30.10.-Montag, 31.10.)
Na das fängt ja gut an. In hab die Zeitumstellung verpasst und mit ihr den Zug. Naia,hab ich Zeit mein Buch zu lesen. Habe von Dan Brown den Da Vinci Code gelesen und bin gerade an einem seiner anderen Bücher, “Deception Point”. Sehr spannend, kann ich nur empfehlen.
Der Komfort im Zug ist Klasse. Sehr bequeme Sessel, ein wenig Wohnzimmeratmosphäre. Und das ist nur die Economy Class…
Die Fahrt dauert eine Stunde, an jeder Mülltonne wird angehalten. Ist ungefähr so wie die Fahrt von Aachen nach Köln.
Auf der Bahnhofstoilette in Melbourne ist gerade ein Mitarbeiter dabei, mit einer Zange Nadeln aufzusammeln. Schöner Empfang… ich watschel weiter ins Stadtzentrum. Auf dem Weg dahin laufen hinter mir drei Jugendliche her, die gerade über den Konsum von Haschisch oder sonstwas fachsimpeln. Meine Fresse, wo bin ich hier gelandet ? (Das sollte dann aber auch schon alles sein mit “Drogenerlebnissen”, war nur ein komischer Empfang).
Die Innenstadt von Melbourne ist gerastert, das erleichtert die Orientierung. Viele Wolkenkratzer. Was ins Auge fällt ist die ungewöhnliche Paarung der Gebäude. Direkt neben den riesigen Türmen stehen kleine, alte viktorianische Gebäude mit viel Geschnörkel. Starker Kontrast.

Als nächstes fällt mir auf, dass es unendlich viele Kirchen gibt. Meine Güte ! Hier scheint jeder Strassenzug mehrere Kirchen zu haben. Einige Kirchen davon könnten 1a für einen Dracula-Film herhalten. Sehr gezackte und spitze Architektur mit vielen Wasserspeiern und Figuren, und pechschwarze Wände. Ich vermute, dass das zum einen ein dunkler Stein ist und der Rest Dreck. Andere ältere Gebäude sehen nämlich nicht so dreckig aus…
Leider bin ich recht spat angekommen. Es ist Sonntag und in der Stadt machen so langsam alle Geschäfte zu.
Anmerkung am Rande: In Australien machen die meisten Geschäfte zwischen 5 und 6 zu, nur einige Supermärkte haben länger auf. Das ist schon krass. Man befindet sich in einer riesigen Metropole und die Geschäfte machen früher zu als in fast jedem beliebigen deutschen Kaff. Egal, schaue ich mir die Stadt halt so was an. Aber zuerst – Hunger !!! Da lacht mich doch direkt ein Sushi-Takeaway an. Zehn Dollar (ca. 6,25 Euro) für sechs Monsterrollen, siehe Foto. Mampf und weg sind sie….

Danach wandere ich was durch die Stadt und lasse Melbourne auf mich wirken. Besuche sogar eine der vielen Kirchen während eines Gottesdienstes (nein, die Kirche hat sich nicht spontan selbst entzündet). Hatten einen schönen Chor dort, daher habe ich sogar ewas in den Klingelbeutel geworfen.
Danach verschlägt es mich, zur Läuterung quasi, ins Hard Rock Café. Ja, endlich hab ich auch so ein Proll-Shirt, damit auch jeder sehen kann, wo ich schonmal war. Der Eingang vom Café ist lustig. Da steht in Neonschrift über der Tür “No drugs or nuclear weapons allowed”.

Tja, was machen mit dem Restabend, wenn man alleine dort ist und keine Sau kennt ? Wie schon früher erwähnt, ich kenne hier leider noch kein Schwein. Auf der Arbeit habe ich bis jetzt keine Gleichaltrigen getroffen… aber ich habe in der Stadt (Geelong) zwei Anzeigen gesehen, dass ein Bassist gesucht wird. Werde dort mal anrufen, vielleicht ergibt sich ja was.
Wo war ich ? Ja, Kino. Es läuft hier doch glatt die Verfilmung von “Doom”, dem uralten, damals bahnbrechenden, Computerspiel. Geil, da muss ich rein.
Wen es nicht interessiert, wie der Film ist, beim nächsten Beitrag weiterlesen !
Der Film ist, naja, die Verfilmung eines Computerspiels halt. Im Jahr zweitausendzweihuntertirgendwas sind die Menschen auf dem Mars und finden Überreste einer uralten Marsbevölkerung. Bei den Ausgrabungen passiert irgendwas und auf einmal laufen viele böse Monsterlis durch die Gegend, die gar keinen lieb haben und alles plattmachen, was sich ihnen in den Weg stellt. Eine Marines-Spezialeinheit greift ein. Dicke Wummen, fiese Monster, viel Schleim und sehr viel teures Zeug geht kaputt. Prima, Film gefällt auf Anhieb. Auch wenn mal wieder die typischen Hollywood-Schwachsinnsklamotten laufen. Zweihundert Jahre in der Zukunft hat das Militär natürlich keine Nachtsichtgeräte mehr (heute Standardausrüstung), weshalb der Ausfall der Taschenlampe für die Soldaten katastrophal ist. Ausserdem sind Helme in zweihundert Jahren anscheinend aus der Mode. Aber die Waffen sind größer und leichter geworden… großer Badabumm ! Schauts euch an, ist ein lustiger Film.