Mittwoch, 9. November 2005

Safety first !

Sicherheit ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Ohne Sicherheit kann man nicht vernünftig leben, ohne Sicherheit ist das ganze Leben von ständiger Angst erfüllt.
Wenn das stimmt, muss CSIRO der angstfreieste Platz sein, den ich kenne. Alleine die Sicherheitseinweisungen, die ich in meiner ersten Woche unterschrieben habe, müssten der Theorie folgend meine Ängste für die nächsten drei Jahre kompensieren.
Jeder Mitarbeiter, der hier anfängt, wird einem "Risk assessment" unterzogen. Das bedeutet, man nimmt sich ein sehr dickes Formular, und kreuzt an, mit welchen Gefahren man es im Laufe seiner Tätigkeit zu tun haben könnte. Ich überflog die Liste, bei mir standen so Sachen wie "Mentaler Stress" oder "Nackenverspannungen aufgrund von PC-Tätigkeit" (ernsthaft !), aber da waren auch andere Sachen aufgeführt wie "Tauchen" und "Benutzung von Feuerwaffen".
Etwas irritiert wurde ich darüber aufgeklärt, dass CSIRO auch ein Marine Research Department hat. Die Jungs dort gehen schonmal tauchen und müssen zur Sicherheit eine Unterwasserwumme haben, gegen Haie und andere hungrige Viechers.
Na, da bin ich doch froh, dass ich höchtens einen Sonnenbrand vom Monitor oder einen verstauchten Finger vom vielen Tippen riskiere.
Und gestern hatten wir hier Action pur. Feueralarm ! Oh mein Gott, wir werden alle sterben !
Ne, so war das gar nicht. Gelangweilt schlurften alle Leute aus ihren Büros und sammelten sich im Flur an einem bestimmten Punkt. Alle Türen bekamen von innen ein Schild angepappt. "DANGER ! Emergency in progress ! Do not enter !" (man muss sich die Formulierung "Emergency in Progress" mal auf der Zunge zergehen lassen...) und unsere Local Wardens, das sind Sicherheitsbeauftragte für das Gebäude, sammelten alle verbliebenden Mitarbeiter ein. Schliesslich kam - lalülala - die Feuerwehr. Da jedermann die großen roten Autos mag, habe ich ein Foto gemacht:
Lalülala, die Feuerwehr ist da
Wie es meistens ist: Fehlalarm. Ein neuer Mitarbeiter in der Kantine hat, wie auch immer, den Alarm ausgelöst.
Todesgefahr gebannt, alle konnten wieder an die Arbeit und der Emergency war nicht mehr in progress. Schwein gehabt.

Montag, 7. November 2005

Bilder, Bilder, Bilder

Ha ! Kaum hatte ich die Neuigkeit mit den Spinnen erfahren, steht in der Zeitung, dass auch die Schlangen aktiv werden. Wir werden in den nächsten Tagen mal den Garten aufräumen müssen. Schlangen verstecken sich gerne unter altem Holz, Gerümpel oder Sträuchern.
Es wurden mehr Bilder gewünscht, also gebe ich, in loser Reihenfolge und ohne erkennbaren Zusammenhang, ein paar Schnappschüsse zum Besten.
Das ist ein Baum
Wie man eindeutig erkennen kann, ist dies ein Baum. Ein stinknormaler Baum. Setze ihn nur auf die Page, damit ihr mal einen waschechten australischen Baum seht. Toll, was ?
Ich bin im Vordegrund, im Hintergrund ist Wasser, und das gelbe Zeug unten ist der Strand
Torquay Beach. Ich bin im Vordegrund, im Hintergrund ist Wasser, und das gelbe Zeug unten ist der Strand.
In Nahaufnahme !
Ein anderes Bild aus der Kategorie "Impressionen". Dies ist ein waschechter australischer Miniatur-Tsunami, meistens auch Brandung genannt. Meistens am Ufer anzutreffen.
Torquay-Beach
Torquay Beach, diesmal von oben. Ja, da könnte ich ab Januar wohnen ! Der Strand ist ca. 10 min. von dem Haus entfernt, in das ich ziehen kann. Der einzige Haken ist das fehlende motorisierte Vehikel meinerseits. Hab ein wenig Angst, absolut isoliert zu sein. Torquay hat nicht viel zu bieten an Geschäften, ist hauptsächlich ein Ferien- und Surferparadies.
By the way: Warum sehen Surfer immer gleich aus ? Braun ist klar, sind ja viel an der Sonne. Aber alle blond, breitschultrig und so cool angezogen, dass man schon auf fünfzig Meter mit geschlossenen Augen sehen kann, dass es Surfer sind ?!?
Vietlama
Das Vietlama. Zusammen mit seinem Freund, dem Elvis-Lama (siehe unten), durchstreift es Australien und erlebt spannende Abenteuer. Mehr davon in den nächsten Blog-Einträgen !
He´s the King !!
Elvis-Lama, die Haartolle ist unverkennbar ! Gemeinsam mit seinem Freund, dem Vietlama usw. usf.
Jammen-im-Garten
Yeah, jammen im Garten. Das ist lustig, das macht Spaß. Demnächst wird es auch Bilder aus dem Studio Känguruh geben, wo ich momentan die Bassspuren für unser Demo einspielen (wir sind Subsequent Silence, guckt mal vorbei !).

Viele Bilder, wenig Geschichten gab es heute. Ich hoffe trotzdem, dass es euch gefallen hat. Achja, ich habe keine Drogen genommen, habe keinen Sonnenstich etc. Bin heute halt nur lustig drauf :-)

Freitag, 4. November 2005

Spiderman is in da house !

Uaaaaaahhhh.... das fehlt mir ja gerade noch. Gestern Abend hat mir meine Mitbewohnerin erzählt, dass auf der Arbeit zum ersten mal in diesem Jahr eine Redback Spider gesichtet wurde. YUCK ! Die Spinnensaison hat begonnen. Laut Wikipedia werden die Redback Spiders meist in Vororten und Städten gesichtet (was natürlich auch heissen kann, dass sie nur deshalb dort gesichtet werden, weil dort überhaupt Leute sind, die eine Sichtung melden können). So oder so - die Drecksviecher kann man im Haushalt treffen. Ich habe schon mehrere Spinnen aus dem Haus schmeissen müssen, aber eine Redback war noch nicht dabei. Man soll eine Redback Spider sofort töten, denn die Gefahr ist zu groß, dass sie draussen wen beisst oder wieder reinkommt. Ich ziehe bei allen anderen Spinnen jedoch die "humane" Variante vor.
Zuerst frage ich jede Spinne nach ihrem Visum oder Fahrschein. Kann sie keinen vorweisen, stülpe ich ein Glas über sie, schiebe eine Postkarte o.ä. unter das Glas und setze die Spinne draussen aus. Diese Praktik resultiert nicht etwa aus quasi-buddhistischem nicht-töten-wollen, sondern eher aus der Tatsache, dass zermatschte Spinnen ne ziemliche Sauerei an der Wand sind und Arbeit machen.
Na denn, fröhliche Spinnenjagd vor jedem Zubettgehen :-/

Donnerstag, 3. November 2005

Ein Vorgeschmack auf die Hitze des Sommers

Um Himmels Willen ! Gestern war der erste richtig warme Tag. Es war von der Temperatur her nicht exorbitant heiss, aber eine drückende und schwüle Hitze, wie ich sie in Deutschland nur selten erlebt habe.
Morgens ging es noch. Auf dem Weg zur Arbeit dachte ich noch „Mensch, hättest den Pulli ja glatt daheim lassen können“. Die Büros sind klimatisiert, von daher habe ich diesen Hitzestau draussen nicht mitbekommen. Als ich dann zum Mittagessen das Gebäude verliess, bekam ich beim Überschreiten der Türschwelle den Hammer vor die Brust geknallt. Im ersten Moment musste ich nach Luft schnappen, weil der Wechsel in diese warme, extrem schwüle Luft alles andere als erwartet kam. Mein Betreuer grinste nur und meinte „Oh yeah, that`s nothing compared to the summer“.
Ohne Klimaanlage wäre im Sommer hier keine Arbeit möglich. Wer kann denn bei so einem drückenden Klima bitte noch klar denken ? Man darf gespannt sein, welche klimatischen Kapriolen ich hier noch erleben darf.

Das war gestern. Heute morgen dachte ich dann "haha, Wetter, heute kriegst Du mich nicht dran !" und ging ohne Pulli aus dem Haus. Was passiert ? Den ganzen Tag lang fröstelt es mich ganz leicht, immer so ein Quentchen unter der Wohlfühltemperatur(oder heisst das jetzt "Quäntchen" nach neuer Kniefick-Rechtschreibung ???).

Egal wie es geschrieben wird - schön wars heut net (thermodynamisch gesehen).

Dienstag, 1. November 2005

Gnadenlos blamiert

Eigentlich sollte ich das hier nicht reinschreiben, denn es wird für ewiges Gelächter auf meine Kosten sorgen. Aber trotzdem - nur die Harten komm' in' Garten.

Gestern war ich in einer Eisdiele. Da meine Gier natürlich sehr groß ist, wollte ich drei Bällchen haben. Ein echtes Männereis halt. Und was sag ich Volltrottel zu der Bedienung ? Breit grinsend in Erwartung des leckeren Eises erkläre ich laut und deutlich:

"I'd like to have three balls !"

-Stille umgab mich-

Die Bedienung, etwas unsicher:

"Three cones ?"

Ein Mann neben mir, heldenhaft seine Gesichtszüge unter Kontrolle haltend:

"Three scoops"

Schnell nenne ich meine Sortenwünsche, bezahle und suche das Weite...

Melbourne, Tag 2

Montag, 31.10.2005

Der Tag beginnt schon wieder toll, indem ich mein Zimmer verlasse und den Schlüssel drin vergesse. Das Bad ist auf dem Flur (billiges Zimmer…), und so marschiere ich, Handtuch geschultert, ins Foyer und muss die Rezeption bemühen. Wenigstens war ich ordentlich angezogen...

In der Stadt treffe ich auf den unumstößlichen Beweis, dass hier in Australien alle Menschen auf dem Kopf stehen ! Ist ja schliesslich auch die andere Seite der Erde !
Der Beweis. Hier stehen alle auf dem Kopf
Erst einmal gehe ich ein wenig shoppen und kaufe mir ein paar Kleinigkeiten. Danach marschiere ich zum Melbourne Museum. Eintritt für Studenten frei, und das Imax kriege ich ermässigt - Jippih !

Ich gehe in die Ausstellung über Aborigines. Meine Güte, ich hatte ja keine Ahnung, wie das hier abging ! Die Weissen haben fürchterlichst gewütet. Bis dato dachte ich, dass sie die Aborigines """"nur"""" (man beachte die multiplen Anführungszeichen) von ihrem Land vertrieben und diskriminiert hätten. Aber da lag ich meilenweit daneben. Weisse Siedler haben Aborigines wie Wild gejagt und getötet, ihre Schädel als Trophäen behandelt. Die Regierung entriss Eltern ihre Kinder und steckte sie in grausame Erziehungsheime, damit die Kinder “zivilisiert” aufwachsen können. Die Kultur der Aborigines wurde einfach ignoriert, denn das war per Definition keine Kultur, es waren Wilde. Wurde irgendwo ein Weisser ermordet, wurden zur Rache zwanzig Aborigines getötet…
Manche der dort aufgeführten Fakten erinnerten mich als Deutschen doch teilweise sehr stark an die Zeit vor sechzig Jahren bei uns. Die Art, wie andere Menschen degradiert und willkürlich ermordet wurden, lässt sich wohl leider überall auf der Welt finden. Lief doch mit den Indianern in den USA genau so.
Ich kann mir leider noch kein umfassendes Bild von der Geschichte der Aborigines machen und wie die Vergangenheit hier in Australien bewältigt wird. Aber das ist ein Thema, was mich interessiert, ich denke, dass ich da noch nicht das letzte Wort in mein Blog geschrieben habe.

Imax. Das Riesenkino. Die Leinwand ist gigantisch, genaue Zahlen hab ich leider nicht. Gezeigt wird ein 3D-Film, “Walking on the Moon”. Eine tolle Geschichte über die Mondmissionen mit vielen Szenen direkt auf der Oberfläche. Toll gemacht. Wie dieses winzige Raumschiffchen dort gelandet ist und absolut einsam und verloren inmitten einer gigantischen Stein- und Staubwüste stand… (falls die überhaupt da oben waren, um die Verschwörungstheoretiker hier mal zufrieden zu stellen).

So langsam trete ich den Heimweg an. Mir tun die Füße vom vielen Latschen weh. Im direkten Stadtzentrum lässt sich alles zu Fuß sehr gut erreichen. Und für den knappen Tag, den ich Summa Summarum da war, reicht das auch. Man kann solche eine Stadt gar nicht in so kurzer Zeit erfassen. Ich habe diesen Besuch also genutzt, um einen Eindruck von Melbourne zu bekommen und einige Kleinigkeiten zu sehen.
Die Rückfahrt nach Geelong dauert wieder eine Stunde, am Bahnhof hadere ich mit mir, ein Taxi zu nehmen (Bus = Mist weil fährt seltenst). Daher latsche ich die sechs Kilometer nach Hause. Holla, jetzt spüre ich die Füße aber !
Denn man Prost, ich ruhe mich jetzt was aus.

Ein Trip nach Melbourne

(Sonntag, 30.10.-Montag, 31.10.)

Na das fängt ja gut an. In hab die Zeitumstellung verpasst und mit ihr den Zug. Naia,hab ich Zeit mein Buch zu lesen. Habe von Dan Brown den Da Vinci Code gelesen und bin gerade an einem seiner anderen Bücher, “Deception Point”. Sehr spannend, kann ich nur empfehlen.
Der Komfort im Zug ist Klasse. Sehr bequeme Sessel, ein wenig Wohnzimmeratmosphäre. Und das ist nur die Economy Class…
Die Fahrt dauert eine Stunde, an jeder Mülltonne wird angehalten. Ist ungefähr so wie die Fahrt von Aachen nach Köln.
Auf der Bahnhofstoilette in Melbourne ist gerade ein Mitarbeiter dabei, mit einer Zange Nadeln aufzusammeln. Schöner Empfang… ich watschel weiter ins Stadtzentrum. Auf dem Weg dahin laufen hinter mir drei Jugendliche her, die gerade über den Konsum von Haschisch oder sonstwas fachsimpeln. Meine Fresse, wo bin ich hier gelandet ? (Das sollte dann aber auch schon alles sein mit “Drogenerlebnissen”, war nur ein komischer Empfang).
Die Innenstadt von Melbourne ist gerastert, das erleichtert die Orientierung. Viele Wolkenkratzer. Was ins Auge fällt ist die ungewöhnliche Paarung der Gebäude. Direkt neben den riesigen Türmen stehen kleine, alte viktorianische Gebäude mit viel Geschnörkel. Starker Kontrast.
Melbourne-Skyscraper
Als nächstes fällt mir auf, dass es unendlich viele Kirchen gibt. Meine Güte ! Hier scheint jeder Strassenzug mehrere Kirchen zu haben. Einige Kirchen davon könnten 1a für einen Dracula-Film herhalten. Sehr gezackte und spitze Architektur mit vielen Wasserspeiern und Figuren, und pechschwarze Wände. Ich vermute, dass das zum einen ein dunkler Stein ist und der Rest Dreck. Andere ältere Gebäude sehen nämlich nicht so dreckig aus…
Leider bin ich recht spat angekommen. Es ist Sonntag und in der Stadt machen so langsam alle Geschäfte zu.
Anmerkung am Rande: In Australien machen die meisten Geschäfte zwischen 5 und 6 zu, nur einige Supermärkte haben länger auf. Das ist schon krass. Man befindet sich in einer riesigen Metropole und die Geschäfte machen früher zu als in fast jedem beliebigen deutschen Kaff. Egal, schaue ich mir die Stadt halt so was an. Aber zuerst – Hunger !!! Da lacht mich doch direkt ein Sushi-Takeaway an. Zehn Dollar (ca. 6,25 Euro) für sechs Monsterrollen, siehe Foto. Mampf und weg sind sie….
lecker
Danach wandere ich was durch die Stadt und lasse Melbourne auf mich wirken. Besuche sogar eine der vielen Kirchen während eines Gottesdienstes (nein, die Kirche hat sich nicht spontan selbst entzündet). Hatten einen schönen Chor dort, daher habe ich sogar ewas in den Klingelbeutel geworfen.
Danach verschlägt es mich, zur Läuterung quasi, ins Hard Rock Café. Ja, endlich hab ich auch so ein Proll-Shirt, damit auch jeder sehen kann, wo ich schonmal war. Der Eingang vom Café ist lustig. Da steht in Neonschrift über der Tür “No drugs or nuclear weapons allowed”.
Hard-Rock-Cafe-Eingang
im Hard Rock Cafe
Tja, was machen mit dem Restabend, wenn man alleine dort ist und keine Sau kennt ? Wie schon früher erwähnt, ich kenne hier leider noch kein Schwein. Auf der Arbeit habe ich bis jetzt keine Gleichaltrigen getroffen… aber ich habe in der Stadt (Geelong) zwei Anzeigen gesehen, dass ein Bassist gesucht wird. Werde dort mal anrufen, vielleicht ergibt sich ja was.

Wo war ich ? Ja, Kino. Es läuft hier doch glatt die Verfilmung von “Doom”, dem uralten, damals bahnbrechenden, Computerspiel. Geil, da muss ich rein.

Wen es nicht interessiert, wie der Film ist, beim nächsten Beitrag weiterlesen !

Der Film ist, naja, die Verfilmung eines Computerspiels halt. Im Jahr zweitausendzweihuntertirgendwas sind die Menschen auf dem Mars und finden Überreste einer uralten Marsbevölkerung. Bei den Ausgrabungen passiert irgendwas und auf einmal laufen viele böse Monsterlis durch die Gegend, die gar keinen lieb haben und alles plattmachen, was sich ihnen in den Weg stellt. Eine Marines-Spezialeinheit greift ein. Dicke Wummen, fiese Monster, viel Schleim und sehr viel teures Zeug geht kaputt. Prima, Film gefällt auf Anhieb. Auch wenn mal wieder die typischen Hollywood-Schwachsinnsklamotten laufen. Zweihundert Jahre in der Zukunft hat das Militär natürlich keine Nachtsichtgeräte mehr (heute Standardausrüstung), weshalb der Ausfall der Taschenlampe für die Soldaten katastrophal ist. Ausserdem sind Helme in zweihundert Jahren anscheinend aus der Mode. Aber die Waffen sind größer und leichter geworden… großer Badabumm ! Schauts euch an, ist ein lustiger Film.

Komische Filme und sandige Strände

Eben (es ist Samstag, der 29.10.) habe ich einen seeeeehr weirden Film gesehen. Tipp ! „Bubba Ho-Tep“. Hauptdarsteller ist Bruce Campbell (Evil Dead, Army of Darkness). Die Story: Elvis ist gar nicht tot, sondern in einem heruntergekommenen Altersheim in Texas und vegetiert vor sich hin. Das Leben ist trist und eintönig, bis eine ägyptische Mumie auftaucht und anfängt, den Bewohnern ihre Seelen durch das A****loch zu entreissen (hey, den Film hat Sharon ausgesucht !). Keine Frage – das ist ein Fall für den King.
Ein sehr lustiger Film. Die Spezialeffekte sind sehr crappy, aber das müssen sie bei einem solchen Film auch sein.

Heute war ich in Torquay. Sharon mietet dort ab Dezember ein Haus. Zehn Minuten Fussweg vom Strand entfernt !!! Es reizt mich ja schon, dort hinzuziehen, aber wenn ich das mache brauche ich auf jeden Fall ein Auto oder Motorrad, denn ohne (motorisierten) Untersatz ist man verraten und verkauft. Werde mich mal in der kommenden Woche drum kümmern, ob etwas für mich finanzierbar ist. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind recht dürftig. Ein Bus pro Stunde vielleicht und ab zehn Uhr fährt keiner mehr.
Torquay wird auch „Surfers Capital“ genannt – Hauptstadt der Surfer. Ein endloser Strand und guite Wellen. Viel los war heute nicht, aber das mag am Wetter liegen. Momentan ist hier Frühling und es ist noch recht frisch.
Der Strand ist recht breit, abgeschlossen von kleinen sandigen Abhängen, die mit Gras bewachsen sind. Im Sommer brüten hier viele (giftige) Schlangen, weshalb man sich besser nicht in die Gräser wagt. An den Strand selbst gehen die Viecher aber angeblich nicht. Ob ich hier mal baden gehe ? Es soll im Wasser hier viele Quallen geben, aber vor allem Haie. Ab und zu wird einer der Surfer von einem Hai angeknabbert.
Mir wurde versichert, das sei trotzdem alles tooootal ungefährlich. Denn (hieb- und stichfester Beweis), ein Freund von Dem-und-dem würde schon seit 10 Jahren surfen und dem wäre noch nie was passiert.
q.e.d.

Freitag, 28. Oktober 2005

Into a long weekend...

Dienstag ist ein Feiertag in Australien, denn in Melbourne findet ein Pferderennen statt. Klingt komisch, aber isso. Für dieses Pferderennen wird ein Feiertag veranschlagt. Lustig. Und praktisch, denn da mein Betreuer ein langes Wochenende macht und Montag fischen geht, kann ich mir auch frei nehmen. Das bedeutet zwar einerseits, dass ich keinen Internetyugang haben werde in den kommenden vier Tagen *schockschwerenot*, andererseits habe ich die Möglichkeit, mir einmal Melbourne anzuschauen. Da war ich bis jetzt nämlich noch nicht. Mittwoch gibts dann einen neuen Eintrag mit vielen schönen Bildern.

Die Arbeit hier ist klasse. Es ist eine sehr angenehme Arbeitsatmosphäre, gute Infrastruktur und wahnsinnig nette Kollegen. Alles ist sehr relaxt, aber trotzdem produktiv. Sehr wichtiges Detail für mich: Die Büros sind mit Teppich ausgelegt, und nicht dem deutschen nullachtfuffzehn-PVC *schauder*.

Technik ist schon was Tolles: Ich benötigte heute ein Programm, mit dem ich Bilder analysieren kann, also z.B. Winkel oder Abstände messen. Das Programm bekam ich von einem Kollegen, jedoch konnte ich es nicht installieren. Um die benötigten Rechte zu erhalten, musste ich das CSIRO Helpdesk anrufen. Das ist ein zentralisiertes IT-Unterstützungscenter in Canberra, seeeeehr weit von hier. Wenn also jemand von CSIRO )Forschungsstätten in ganz Australien) Probleme mit seinem Computer hat, ruft er dort an. Der Operator hat sich dann auf meinem Rechner eingeloggt und mir die Rechte zum Installieren gegeben. Ist schon weird, wenn Du siehst wie einer auf Deinem Rechner rumfuhrwerkt.

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende und bis bald !

Mittwoch, 26. Oktober 2005

Ein paar Bilder

Wie versprochen reiche ich nun ein paar Bilder nach. Ein paar Stimmen haben verlauten lassen, dass sie mehr Action in meinem Blog wollen (Colarausch, Wilde Parties mit Aboriginies, Boxkaempfe mit Kaenguruhs etc.). Leider kann ich momentan noch nicht damit dienen, aber ich arbeite dran ;-) . Habe selbst noch keine Kaenguruhs oder Koalas gesehen, ganz zu schweigen von einem Aborigine. Aber das kommt noch, bin ja erst einmal eine Woche hier.
Mein Haus von vorne. Mein Zimmer ist vorne links
Hier wohne ich. Das Haus ist Zaun-an-Zaun mit derm TFT, ich muss nur einmal um die Ecke gehen und bin schon bei der Arbeit. Fuenf Minuten Fussweg. Leider werde ich Ende des Jahres oder im Januar eine andere Wohnung nehmen muessen, denn die Frau, der das Haus gehoert, ist momentan in Japan und kehrt im Januar zurueck. Aber ich werde schon nicht unter Bruecken und Fluessen schlafen muessen. Sharon hat jetzt schon ein Haus in Torquay gemietet, ca. 15 Autominuten von hier. Ich schaue es mir am Samstag mal an und entscheide dann, ob ich mit ihr dorthin gehe. Torquay soll tolle Straende und viele junge Leute haben. Hier in Geelong (bzw. Stadtteil Belmont, wo ich bin) sind eher aeltere Leute wohnhaft.
Der kleine Hund heisst Lily und gehoert Sharon, meiner Mitbewohnerin
Mein Fahrrad. Habe fuer 400 AU $, das sind ca. 250 Euro, ein Mountainbike gekauft. Die Busverbindungen sind recht bescheiden und ein eigenes Auto moechte ich mir nicht kaufen. So kann ich wenigstens etwas Speck wegtrainieren ;-) . Unten im Bild sieht man Lily, Sharons kleinen Hund. Lily ist wirklich seeeeeehr suess. Sie kommt dauernd in mein Zimmer und guckt, was ich so gerade mache. Will dauernd gekrault werden. Der einzige Nachteil ist, dass sie momentan haart und ich dauernd mein Zimmer saugen muss...
Washburn Bantam Series XB125
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5-Saiter
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zwei aktive Soapbar-Humbucker
Mein Bass. @Marco: Hattest ja recht.... bin sofort am zweiten Tag in den Laden gelaufen und habe dieses Instrument gekauft. Demnaechst gibt es auch einen etwas ausfuehrlicheren Testbericht. Es ist ein Washburn Bantam Series XB125 5-Saiter. Zwei aktive Soapbar-Humbucker. Sehr hoher Output, knackiger Sound. Muss mir nur evtl. andere Kopfhoerer besorgen, die jetzigen Philips-Funkkopfhoerer rauschen wie Sau, waren ganz billig.
Hier arbeite ich. Es ist ein recht grosses Gelaende mit vielen Gebaeuden
Da arbeite ich. Das CSIRO Textile and Fibre Technology. Ist ein sehr grosses, langgestrecktes Gelaende. Auf dem Foto sieht man nur eine Ecke. Mein Buero ist recht gemuetlich, teile es mit noch einer Mitarbeiterin. Arbeitszeiten sind von 9 bis 5, aber man ist recht flexibel und kann auch von 8 bis 4 machen. Je nach Lust und Laune.

Und da meine Mittagspause auch schon vorbei ist, verbleibe ich fuer den heutigen Tag mit einem froehlichen "G'Day !"

Dienstag, 25. Oktober 2005

Montag, 24.10.2005

Bin jetzt seit ca. einer Woche hier. Gleich gehe ich zum TFT und starte meinen ersten Arbeitstag. Arbeitszeiten sind immer von 9 bis 5, eine Stunde Mittag. Sharon hat mir erzählt, dass die Arbeit hier sehr stark „laid back“ ist, also locker und entspannt. Wenn man möchte, kann man auch von 8 bis 4 machen und so eine Stunde länger am Nachmittag haben. Mal schauen.
Es ist recht frisch hier. Selbst ich habe manchmal kalte Füße. Bis jetzt habe ich nicht so viel unternommen. War mit meinem Rad mal unterwegs und habe rudimentär die Gegend erkundet. Ich hoffe, dass ich auf der Arbeit ein paar Leute in meinem Alter kennen lerne, um mit denen was zu unternehmen. Hier in der Nähe gibt es ein Bowlingcenter, da würde ich gerne mal hin.
Diese erste Woche hier war recht teuer. Habe mir einen Bass gekauft, einen Washburn 5-Saiter in schwarz (Washburn Bantam Series XB 125). Nettes Teil, Humbucker, aktive Elektronik. Hat einen sehr hohen Output, musste am Pod XT schwer runterregeln damit kein Clipping auftrat.
Ausserdem hab ich mir ein Mountainbike gekauft. Zwar hatte Sharon noch ein altes, verrostetes Rennrad in der Ecke, welches ich für lau hätte haben können, aber es ist hoffnungslos zu klein für mich. Und da das Fahrrad mein einziges Transportmittel ist, habe ich lieber was Geld investiert und mir ein Vernünftiges gekauft.
Bin mal gespannt, was mich gleich am CSIRO erwartet. Das CSIRO (Commonwealth Scientific Industrial Research Organisation) forscht auf allen möglichen Bereichen der Technik und hat zum Ziel, das Leben der australischen Bürger zu verbessern sowie die Industrie zu fördern. Hier in Geelong ist das CSIRO Textile and Fibre Technology, der Zweig für die Textilforschung. Das ITA, an dem ich in Aachen studiere, hat Kontakte hier hin und fast jedes Jahr ist ein Student aus Aachen hier, um eine Studienarbeit zu schreiben.

{später am Tage}

Jo ! Der erste Arbeitstag war sehr entspannt. Bin den ganzen Tag lang Leuten vorgestellt und sehr herzlich empfangen worden. Man wird sehr offen begrüßt, das nimmt einem wirklich die Berührungsängste.
Mein Betreuer Richard hat mir eine Sicherheitseinweisung gegeben. Feuerlöscher, Erste Hilfe Kästen, Löschdecken, Fluchtwege, etc. Ich musste tausend Formulare unterschreiben... eines dabei war so dämlich aufgebaut, dass ich auf einer Seite 13 (dreizehn) Unterschriften zu leisten hatte. Musste jeweils quittieren dass ich nun weiss wo der Feuerlöscher ist, wie die Fluchtwege funktionieren, daß ich meine Finger nicht in drehende Maschinen halte... Bürokratie ist eben international.

Heute Abend habe ich an einem Hash Run teilgenommen. Das ist was ganz Verrücktes: Eine Mischung aus Laufen und Saufen.
Eine Gruppe Leute trifft sich jeden Montag und veranstaltet ein Querfeldein-Rennen. Ein Mitglied gibt jeweils den Gastgeber und markiert die Route (ca. eine Stunde laufen) mit Kreide und stellt sein Haus bzw. Garten sowie Essen zur Verfügung. Die Gruppe läuft dann los. An manchen Stellen zeigen die Markierungen in mehrere Richtungen, und man muss per Trial and Error herausfinden, welcher Weg der richtige ist. So wird erreicht, dass die langsamen Läufer nicht ewig weit hinten dran bleiben und die Gruppe mehr oder weniger geschlossen ist. Ein Fredi der mitläuft hat eine Trompete, mit der er den Leuten weiter hinten den richtigen Weg weist. So dödelt man dann durch die Stadt, Feld, Wald und Wiesen (die heutige Strecke führte in Schlangenlinien ca. fünfmal über einen Bach...). Nach dem Lauf trifft man sich im Haus des Gastgebers. Dort wird gegessen und dann gesoffen. Unter großem Gegröhle (in Deutschland hätten die Nachbarn schon längst die Polizei gerufen) werden kleine Missgeschicke und andere Vorwände dazu missbraucht, die einzelnen Läufer mit Bier abzufüllen. Das Glas muss in einem Zug geleert werden. Man darf vorher absetzen, muss das Bier dann aber über den Kopf wegschütten. So kann man seine Mitmenschen schön ärgern. Jeder Grund, weshalb einer saufen muss („Charge“), wird penibel protokolliert. Die haben sogar eigene gebundene Bücher mit Aufdruck, in welche die Einträge gemacht werden ! Ich, als Erstläufer („Virgin“) wurde natürlich auch gecharget. Aber, so roh es auch zugehen mag, man hat akzeptiert dass ich keinen Alkohol trinke und mit Cola eingeschenkt. Keine einzige Silbe von wegen „Du musst jetzt aber Bier trinken, komm schon...“. A propos roh: Rülpsen, möglichst laut, gehört zum guten Ton nachdem man den Becher geleert hat. Auch für die Frauen, die eifrig mitbölken. Ich wusste das zu dem Zeitpunkt nicht, denn die Virgins werden zuerst gecharget. Hätte ich das gewusst hätte ich den Aussies die Ohren weggerülpst. Naja, nächste Woche.

Der erste Tag in Australien, Mittwoch, 19.10.2005

Arbeiten muss ich diese Woche noch nicht. Ich soll die Tage nutzen, um mich zu akklimatisieren, einzuleben und den Jetlag loszuwerden.
Sharon fährt mich in die Stadt zum Einkaufen, denn ich brauche Lebensmittel und Ein par Klamottenn, mein Rucksack ist ja immer noch nicht da.
Wir fahren zu einem Shopping Centre und ich decke mich mit dem Nötigsten ein. Ausserdem besorge ich mir eine australische Handynummer von Vodafone. Bitte schreibt mir eine email, wenn ihr sie haben wollt, ich möchte sie hier nicht ins Netz stellen.
Sharon zeigt mir ein wenig Geelong. Sehr groß ist es nicht, aber recht nett. Schachbrettartiges Stadtlayout, flache Häuser, die nicht mehrstöckig sind... und dann – Hallelujah ! – ich habe einen Musikladen ausgemacht und werde ihn morgen mal frequentieren. Ich habe nur den Bass Pod XT (Effektgerät für Bass) und Kabel mitgenommen, das Instrument konnte ich nicht mitnehmen. Zu schwer, zu groß, zu teuer.

Sharon hat einen Kleinen Hund, Lily. Lily ist klein und zottelig und wirklich sehr süß. Kommt dauernd an und will gekrault werden und schmusen. Sehr neugierig, sie kommt oft in mein Zimmer und schaut was ich so gerade mache.

Ich glaube, dass ich noch gar nichts über meine Wohnung gesagt habt. Es ist ein typisch australisches kleines Häuschen. Nur eine Etage, kein Keller. Es sieht von außen aus wie Holz, ist in Wirklichkeit aber eine Kunststoffverschalung. Leichte Bauweise. Mein Zimmer ist ca. 16 qm groß, mit einem sehr geräumigen Kleiderschrank. Dann eine Kommode, ein Stuhl, ein Sessel und ein Bett. Das Fenster ist schön groß. Es geht zur Straße, die ist aber sehr ruhig. No more Pariser Ring !!! Am Boden liegt ein Teppich mit einem Blumenmuster, welches wohl den.... britischen Sinn für Ästhetik anspricht.

Es gibt hier unheimlich viele Vögel, die Luft ist erfüllt von einem ewigen Gezwitscher. Leider sind ein paar Vögel dabei, die sehr unschöne Töne produzieren, z.B. ein lautes, hohes Krächzen.

Die Anreise, Montag, 17.10.2005 bis Dienstag, 18.10.2005

Frankfurt Flughafen, Sicherheitskontrolle. Es sind viele Leute da, der Flug nach Bangkok scheint ausgebucht zu sein. Ich nehme schon vor der Kontrolle brav meine ganzen Metallgegenstände vom Körper: Portemonnaie, Handy, Gürtel, Kamera... Der Typ vor mir scheint das nicht so ernst zu nehmen, und so fördert der Sicherheitsbeamte einige Gegenstände zu Tage, bei denen ich mir nicht vorstellen möchte, wozu man sie im Urlaub braucht. Als erstes kommt ein solides Paar Handschellen hervor, aber was für welche. Nicht diese kleinen billigen Teile, sondern richtig fette stählerne Handschellen. Könnten auch Fußfesseln gewesen sein wenn ich jetzt drüber nachdenke... als nächstes eine Rohrzange und weitere Gegenstände, die im Handgepäck nix zu suchen haben. Das fängt ja gut an...
Etwas mulmig ist mir schon, als der Flieger kurz nach 15 Uhr den Frankfurter Boden verlässt. Das wird für ein halbes Jahr das letzte mal sein, dass ich in Deutschland war. Noch nie war ich so lange, und schon gar nicht so weit von Zuhause weg. Ich habe einen Platz in der letzten Reihe am Gang. Das ist auch gut so, denn ich habe zwar nicht so viel Beinfreiheit wie ich bräuchte, aber doch noch mehr als befürchtet. Am Gang kann ich so meine Beine wenigstens ein wenig ausstrecken.
Im Bordkino laufen Batman Begins, Guess Who und Krieg der Welten. Lustig ist, dass der Film „Krieg der Welten“ anfängt, als das Hörspiel „Krieg der Welten“ auf meinem Handy gerade fertig ist.
Um 22:40 deutscher Zeit sind wir über Nordindien. Es ist dunkel und der Vollmond leuchtet. Ganz Nordindien scheint eine gigantische Reisplantage zu sein, denn das Mondlicht spiegelt sich die ganze Zeit am Boden. In der Ferne ist ein Gewitter, Blitze zucken. Ab und zu wackelt der Jumbo ganz heftig. Wenn ich dann aus dem Halbschlaf aufschrecke, denke ich im ersten Moment, in einem Regionalexpress der DB zu sitzen. Schliesslich fliegen wir ziemlich nah am Gewitter vorbei. Dauernd leuchten draussen Blitze auf. Mein Gedanke ist „hmm... gemütlich !“. Anscheinend habe ich als Maschi schon ein so solides Technikvertrauen, dass mir Gewitter und Wackelei im Flieger überhaupt keine Angst machen.

Frühstück gab es um Mitternacht deutscher Zeit, für meinen Organismus recht ungewöhnlich. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass der Job der FlugbegleiteriINNEN zu 90 % nur darin besteht, die Meute mit Futter und Trinken zu versorgen. Dauernd läuft jemand vorbei und bietet Getränke an.
Bangkok ist Deutschland 5 Stunden voraus, um 01:15 deutscher Zeit landen wir. Es ist hier gerade 06:15.

Das Durchchecken bereitet keinerlei Probleme. Erneute Sicherheitskontrollen, Bordkarten vorzeigen, warten. Bin aber mal gespannt, ob mein Gepäck auch in Melbourne ankommt. Beim einchecken in Frankfurt wurde mir gesagt, es würde direkt an das nächste Flugzeug gehen, ich bin gespannt.
(Kurioses Detail im Rande: Ich notiere den Reiseverlauf auf meinem PDA. Warum in aller Welt schlägt das Programm, immer wenn ich „nicht“ schreiben möchte, das Wort „Nichtangriffspakt“ vor ???)
Bizarr: in der Wartehalle von Bangkok läuft gerade eine Doku über den Zweiten Weltkrieg im Pazifik. Als ich dazu komme, werden gerade Bilder von Kamikaze-Angriffen gezeigt. Nicht sehr beruhigend, wenn man gerade dabei ist, ein Flugzeug zu besteigen ;-)

Im Flieger nach Melbourne muss ich mir als Erstes ein dickes Grinsen verkneifen. Eine der Thailändischen Stewardessen heisst „Pornpimol“. Ohje, das hat in der Jugend unter Umständen viele böse Witze gegeben.

Nach einigen Stunden Flug erreichen wir den australischen Kontinent. Ein Blick auf die Karte im Bordkino zeigt, dass die Australier beim Benennen von Landesteilen und Regionen sehr pragmatisch sind. Der Westen Australiens heisst „Western Australia“, der Süden „South Australia“ und, mein persönlicher Lieblingsname, „Great Sandy Desert“ für eine, ja, große, sandige Wüste im Herzen des Kontinents.

Zwischenlandung in Sidney, ich muss den Flieger schon wieder verlassen, weil er gereinigt wird. Nach einer weiteren knappen Stunde Flug landen wir in Melbourne. Der Zoll und die Einreisebehörde bereiten keine Probleme. Die Ernüchterung kommt am Gepäckband. Mein Koffer mit der Elektronik ist recht schnell da, mein Rucksack mit all meiner Kleidung lässt auf sich warten. Und warten. Und warten. Und am Ende stehen nur noch ich und ein Ehepaar am Gepäckband und schauen blöd aus der Wäsche. Ein Mitarbeiter des Flughafens nimmt auf, was ich vermisse. Na prima, 30 Stunden mit allem drum und dran unterwegs und am Ende hab ich nicht einmal frische Kleidung . Aber nutzt nix, ich will endlich in ein Bett.
Ich bin heilfroh, dass der Fahrer, der vom TFT (meinem Arbeitgeber) geschickt wurde, so lange gewartet hat. Die Fahrt dauerte ca. eine Stunde.

Endlich angekommen ! Meine Mitbewohnerin Sharon hatte schon geschlafen, sorry ! Wolllte auch früher da sein...

Meine neue Wohnung wirkt auf den ersten Blick nicht sehr wie Zuhause, aber ich denke, dass das normal ist. Mit einem etwas eigenartigen Gefühl und ohne frische Klamotten schlafe ich ein. Es ist hier halb drei morgens, zehn Stunden weiter als Deutschland.

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horst (Gast) - 17. Feb, 10:45
Salta Angel
kam gerade zufaellig auf deine seite, weil ich gerade...
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Hallo Dodo, die Blume steht in Buenos Aires in Argentinien...
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