Donnerstag, 19. Januar 2006

Bilder, Teil 2

Feierabend, und mein Zimmer ist mittlerweile wieder auf eine humane Temperatur abgekühlt. Ich habe die restlichen Bilder der Auswahl hochgeladen und präsentiere hiermit stolz weitere fotografische Ergüsse.

Schwimmen-im-FLuss-

Schwimmen im Fluss am Fuße der Wasserfälle. Im Fluss schwammen kleine Fische, die dauernd an einem geknabbert haben und das hat gekitzelt. Nein, es waren keine Piranhas !

Schwimmen-im-Fluss-2

Planschen zu zweit

Zahmer-Schmetterling

Die Schmetterlinge in Iguazu sind zahm ! Ich konnte sehr nah an sie rangehen und Fotos machen. Einer hat sich später sogar auf meinen Arm gesetzt und hat sich fünf Minuten lang von mir durch die Gegend tragen lassen, bevor er weiter geflogen ist.

Vietlama-in-Argentinien

Auch Vietlama hat die Wasserfälle gesehen !

Siesta

Siesta in der Hängematte im Hostel.

Cordoba

Cordoba. Dies ist die Kathedrale, an der 200 Jahre gebaut wurde und die ungefähr genauso viele Baustile beinhaltet.

Papierballon

Sylvester. Wir haben diese Papierballons steigen lassen. Im inneren ist ein Stück Trockenspiritus, das an einem Draht hängt. Die Flamme zieht die Luft von unten rein, erwärmt sie und füllt damit den Ballon. Der steigt, wenn man alles richtig macht, dann empor. Einer unserer Ballons ist dann in einer Hochhausantenne hängen geblieben und abgebrannt. Ups.

Reitausflug-in-den-Anden

Der Reitausflug in den Anden.

Wie gesagt, ich habe ca. 1000 Fotos von dem Urlaub. Wer daran interessiert ist, kann gerne eine private Slideshow bekommen, wenn ich wieder in Deutschland bin. Aber momentan bin ich vom Bilder hochladen was genervt und ausserdem bin ich müde.

Saludos und bis bald !

Bilder, Teil 1

Wie versprochen ein paar Fotos. Ich habe aus den ca. 1000 Fotos eine kleine Auswahl getroffen. Die ist immer noch 16 Bilder groß, und das Hochladen der Bilder ist umständlich. Daher gibt es jetzt nur einen kleinen Teil, den Rest mach ich ein andermal, meine Zeit ist jetzt im Moment begrenzt.

Blume-in-buenos-Aires
Dies sieht aus wie eine interstellare Waffe, es ist aber ein Kunstwerk. Es soll eine Blume darstellen. Sie ist mit Sensoren ausgestattet und schliesst sich bei schlechtem Wetter oder Abends. Sowas Ähnliches haben wir ja auch in Aachen ("Kugelbrunnen"), das hier ist ein _bisschen_ größer.

Kosheres-McDonalds
Ein Koscheres McDonalds für Juden ! Das hab ich noch nie gesehen !

Lama-im-Zoo-von-Buenos-Aires
Buenos Aires Zoo. Man sieht, eindeutig, ein Lama. Ich finde den Gesichtsausdruck so dermassen klasse, dass dieses Bild hier drauf muss. Direkte Verwandschaft mit Viet-Lama oder Elvis-Lama konnte ich noch nicht nachweisen.

Iguazu-Brasilien-1
Iguazu Brasilien. Die Wasserfälle liegen genau auf der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien. Von Brasilien aus hat man einen guten Überblick, in Argentinien kommt man richtig nah an die Fälle ran. Natürlich behaupten beide Länder, die schönere Aussicht zu haben. Wenn ihr mal dorthin kommen solltet: Erst nach Brasilien, dann nach Argentinien !
Die Wasserfälle sind die größten der Welt auf die Breite bezogen. Mehrere hundert einzelne Fälle mit insgesamt über 2700m Breite. Das Wasser stürzt teilweise 70 Meter tief. Die Niagarafälle sind die höchsten Wasserfälle (100 Meter), also auf ihre Weise auch die größten der Welt.

Iguazu-Brasilien-2
Toll, was ? Ich hab dutzende von diesen Bildern.

Iguazu-Argentinien
Iguazu Argentinien. In Argentinien kann man näher an die Fälle ran und sogar im Fluss baden (an dem Strand unten links, halb von Palmen verdeckt). Das Foto dazu ist leider noch nicht oben...

Eine-Echse-in-Iguazu
Eine Echse (Waran ? Gecko ? Wasauchimmer). Da man in Iguazu durch den subtropischen Dschungel streift, kommt man mit allen möglichen Tieren in Kontakt. Diese Echsen hier sind recht scheu und verziehen sich eigentlich sofort bei Menschenkontakt im Unterholz. Von daher ist das Bild recht nett.

So, das war Ladung eins. Weitere Bilder folgen !

Dienstag, 17. Januar 2006

Reise, Reise, Rueckreise

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.
Ich bin wieder da-haaaa !!!! In Australien ! Da wo das (der ?) Blog eigentlich drueber berichten soll !
Und meine Fresse, bin ich im Eimer. Die Rueckreise umfasste ca. 15000 Meilen, 35 Stunden Flug und insgesamt ueber 48 Stunden "on the road".
Los ging es in Buenos Aires. Der Flieger hatte drei Stunden Verspaetung, also konnte ich noch etwas mehr Zeit mit Kristina verbringen, was natuerlich supertoll war ! Dann kam der Abschied und ich entschwand in den Bauch eines weiteren Jumbos. Circa zwoelf Stunden Flug nach Washington D.C. Dort angekommen erst einmal frieren, denn es war dort ungefaehr minus zwei Grad kalt (BA: ca. 25 Grad). Bin daher nur am Airport geblieben und habe mit zwei anderen Leuten, die ich in Buenos Aires in der Warteschlange beim einchecken kennengelernt habe, die Zeit totgeschlagen.
Tipp: Wenn ihr mal in USA seid, geht zu Wendy's Burgers ! Das war einer der himmlischtsen Hamburger, den ich mir je zwischen die Kauleiste geschoben habe...
Weiter nach Los Angeles, ca. 4,5 Stunden. Und wieder warten, ca. 3 Stunden. Dann habe ich Glueck: Fuer den Flug nach Sydney, der laengste von allen, habe ich einen Platz am Notausgang, also unendlich viel Beinfreiheit. Schlafen konnte ich trotzdem nicht viel, man kann sich in der Economy Class ja quasi gar nicht hinlegen, sondern den Sitz nur ca. 15 Grad nach hinten kippen :-(
Ankunft in Sydney, WIEDER umsteigen in den Flieger nach Melbourne. NOCH einmal eine Stunde warten, weil die Piloten Probleme mit dem Bordradar haben.
Endlich in Melbourne ! Graeme, mein neuer Mitbewohner, holt mich vom Flughafen ab und bringt mich ins neue Heim. Das Haus ist unheimlich gemuetlich, sehr hell und geraeumig. In meinem Zimmer steht ein himmlisches, riesiges Bett. Da werde ich mich gleich reinlegen und ne Runde knacken.
Ich habe beim Rueckflug die internationale Datumslinie ueberquert und dadurch einen Tag verloren. War also kalendertechnisch betrachtet DREI Tage unterwegs.
Morgen frueh muss ich zur Arbeit, mal schauen was mein Biorhythmus so sagt. Buenos Aires ist vierzehn Stunden hinter Melbourne, also tageszeitenmaessig genau andersrum. Zum Glueck wird morgen schon Mittwoch sein, ich muss also nur drei Tage ueberstehen. Das riecht stark nach einem Fall fuer Kaffee extrabreit...
Fotos stelle ich morgen Abend online. Ich war so schlau, meinen Laptop auf der Arbeit abzuholen, aber ich habe natuerlich nicht das Netzteil mitgenommen. Schlau, was ?
Daher sitze ich hier an Graemes Windows-PC (Igitt !) und tippe auf der australischen Tastatur diesen Eintrag. Daher auch keine Umlaute.

Resuemee: Wahnsinnig tolle Zeit in Argentinien gehabt, Rueckreise war sehr anstrengend, bin sehr muede und werde viel Schlaf brauchen. Das Leben geht ja bekanntlich weiter.
Bis die Tage !

Donnerstag, 12. Januar 2006

Der "Gnarf" und seine Herkunft

Ich bin neulich mal gefragt worden, warum ich manchmal "Gnarf" sage oder schreibe, wenn mich etwas nervt oder mir was Bloedes passiert ist.
Woher kommt also der "Gnarf" ?
Der "Gnarf" ist nicht meine Erfindung. Er begegnete mir in einer der Situationen, die sich im Gehirn einbrennen und die man nicht vergisst.
Es war im Gymnasium, ca. in der 8. oder 9. Klasse. Wir bekamen im Englischunterricht einen Comic vorgelegt, der leere Sprechblasen enthielt.
Aufgabe: "Was koennten die Figuren in den Bildern sagen ?"
Auf einem der Bilder hat sich eine Figur gerade weh getan. Erwartet wurde anscheinend etwas wie

"Ouch, I hurt my head, what a stupid thing!"

Ein Klassenkamerad, Thorsten Schulz, kam mit einer einfachen, aber sehr naheliegenden Loesung:

"Gnarf !"

Die Lehrerin war irritiert. "Wie, ¨Gnarf¨ ?"

Thorsten: "Ich denke, dass die Figur genau DAS sagen wird: ¨Gnarf¨."

Wie recht er doch hatte. Heute noch bin ich Thorsten Schulz dankbar: Er hat den "Gnarf" in mein Leben gebracht.

Mittwoch, 11. Januar 2006

Reisespass

Eine kurze Zusammenfassung der letzten zwei Wochen, leider immer noch ohne Fotos...

Viel erlebt und hunderte von Fotos geschossen koennte man die Bilanz nennen. Dazu war es noch die ganze Zeit wahnsinnig warm (in Iguazu auch noch sauschwuel weil subtropisch...). Ich lag nachts wach und habe geschwitzt, gelitten und keinen Schlaf bekommen. Ich hasse dieses Wetter ! Man muss gar nichts machen, man schwitzt schon allein durch seine Existenz. Es hat mir mal wieder gezeigt, dass ich auf Dauer in so einem Klima nicht leben koennte.
Ich bin ein wenig die Detritus, der Troll aus Terry Pratchetts Scheibenwelt: Er hat ein Gehirn aus Silizium, und es funktioniert je nach Temperatur gut oder schlecht. Ist es warm, ist Detritus recht doof, ist es kalt, avanciert er zu einem genialen Philosophen und Naturwissenschaftler. So aehnlich komme ich mir manchmal vor ;-)

Wo waren wir also:
Iguazu (1200 km von Buenos Aires) war gigantisch, die Wasserfaelle sind ein unglaubliches Naturschauspiel. Wir haben uns erst die brasilianische, dann die argentinische Seite angeschaut. Auf der argentinischen Seite haben wir dann am Fusse der Faelle gebadet, einfach himmlich.
Von Iguazu ging es dann nach Cordoba (ca. 1000 km), wo wir mit einer Freundin aus Aachen Sylvester verbracht haben. Es war ein ruhiges Sylvester, wir haben nur ein paar Papierballons steigen lassen und nicht geboellert. Dafuer haben wir mit den Papierballons, in denen sich eine Flamme befindet, welche die heisse Luft fuer den Auftrieb erzeugt, fast eine Hochhausantenne abgefackelt. Das Ding stieg immer hoeher und verfing sich in den Antennen eines ca. 20-stoeckogen Gebaeudes. Dort ging der Ballon dann in Flammen auf. Ups.
Vielleicht haben die Bewohner des hauses nun schlechten Fernsehempfang, wer weiss.
Von Cordoba fuhren wir nach Miramar (150 km)ans Mar Chiquita, einem Salzsee im Landesinneren. Der Trip war ein Reinfall, denn Miramar entpuppte sich als absolut winziges Kaff. Wir hatten nicht einmal Handyempfang ! Wir suchten einen Geldautomaten, fanden keinen. Dann fragten wir Einheimische.
"Der naechste Geldautomat ist 15km von hier im naechsten Ort".
Prima, dann lass uns mal ein Auto mieten, die Gegend erkunden und Geld abheben fahren.
"Eine Autovermietung gibts hier auch nicht."
Zur Kroenung haben wir uns beim Abendessen an der Salatbar etwas eingefangen, weshalb ich den ganzen naechsten Tag mehr oder weniger auf dem Klo verbrachte.
Also wieder zurueck nach Cordoba. Von dort aus tigerten wir per Bus weiter nach Mendoza (wieder ca. 800 km).
Mendoza ist die groesste Weingegend Argentiniens. Am Fusse der Anden legt das Staedtchen. Die Strassen sind gesaeumt mit Tausenden von Baeumen, von oben aus betrachtet sieht Mendoza aus wie ein Wald, in dem ein paar Baeume stehen.
Von Mendoza aus haben wir einen Reitausflug in den Anden unternommen. Er dauerte drei Stunden und ich kann aus diesem Erlebnis den Schluss ziehen, dass Reiten kein Sport fuer mich ist, denn mein Hintern bzw. mein Steissbein waren wundgescheuert, autsch !
Die Rueckfahrt von Mendoza nach Buenos Aires (1000km) war ein Abenteuer in sich:
wir buchten zuerst Tickets mit einer Gesellschaft namens "Tac". Merke: NIEMALS Tac buchen ! Zuerst kam der Bus zwei Stunden zu spaet. Das Klo war nicht geputzt, es gab kein Wasser fuer die Spuelung oder zum Haende Waschen, der Bus roch muffig und war nicht viel juenger als ich. Nach 15 km verreckte der Motor. Die Crew versuchte den Motor zu reparieren, indem sie mit einer grossen Schaufel (!!!) im Motorraum herumstocherte. Dies war der Punkt, an dem Kristina und ich unser Gepaeck nahmen, das Geld fuer die Tickets zurueckverlangten (und bekamen) und wieder nach Mendoza fuhren.
Um hal zwei Uhr morgens in Mendoza bekamen wir kein Hotelzimmer, alles ausgebucht. Da gabelte uns ein Jazz-Banjo-Spieler auf, der in seinem Haus Zimmer an Touristen vermietet. Wir verbrachten also eine sehr angenehme und ruhige Nacht bei Johnny, dem Jazz-Banjo-Spieler. Er hatte auch einen Kontrabass in der Ecke liegen, auf dem ich morgens ein wenig spielen durfte.

Also der naechste Versuch, nach Buenos Aires zu kommen. Diesmal buchten wir Tickets bei einer besseren Gesellschaft, Andesmar. Auch hier kein Glueck: Der Bus kam auch zwei Stunden zu spaet an, und als er da war, funktionierte die Klimaanlage nicht mehr. Innenraumtemperatur circa 40 Grad. Eine Frau machte daraufhin stehenden Fusses die Graetsche und die Crew entschied daraufhin, dass ein so aufgeheizter Bus vielleicht NICHT die beste Idee ist, um 50 Leute einen halben Tag lang (12 Stunden) durch die Gegend zu kutschen.
Also verschwand der Bus (mit unserem Gepaeck drin) wieder und es dauerte eine weitere Stunde, bis ein Ersatzbus kam. Das Gepaeck hatten sie zum Glueck umgeladen, aber stellt euch mal den Horror vor, eine Stunde lang nicht zu wissen, ob man seine geliebten T-Shirts und Socken jemals wiedersehen wird ;-)

Schliesslich sind wir aber doch noch heil und munter in Buenos Aires angekommen. Die naechsten Tage werden wir ruhig angehen lassen, um uns ein wenig von den Reisen zu erholen.

Samstag Abend fliege ich zurueck nach Australien und hoffe, keine Probleme wie mit Tac oder Andesmar zu haben. Ansonsten: Prost Mahlzeit....

Montag, 26. Dezember 2005

Let it snow ?!?

Weihnachten 2005, und ich fuehle mich ueberhaupt nicht so. Hier in Buenos Aires ist es warm und man braucht nachts ueberhaupt keine Decke. Das ist schon ein Gegensatz zu euch europaeischen Schnatternasen, die nun am Kamin kauern und versuchen, die durcheisten Gliedmassen zu waermen...

Leider kann ich noch keine Fotos praesentieren, da wir die Kamera an den Windows 98-PC nicht anschliessen koennen. Bin schon froh, wenn die Moehre hier nicht absemmelt.

Die Reise hierhin war eine Tortur. Oder eher eine Tortour ;-) . Melbourne-Sydney. Aussteigen, umsteigen. Sydney-Los Angeles, ca. 17 Stunden. Ich habe den sardinigsten Platz ueberhaupt, es ist eng und irgendwie gar nicht angenehm. Fuer den Rueckflug nehm ich lieber einen Platz am Gang und verzichte auf das Fenster.
Vom Flieger aus sehe ich sogar den Hollywood-Schriftzug, wenn auch sehr, sehr klein. Wieder umsteigen, auf nach Chicago, vier Stunden. Waehrend des Fluges macht ein taetowierter 20-irgendwas-alter Ami seiner Freundin einen Heiratsantrag. Irgendwo ueber dem Grand Canyon. Viel Spass, wenn ihr spaeter mal den Ort besuchen wollt, an dem der Antrag gestellt wurde !
Chicago ist eingeschneit, zum Glueck kriege ich die kalten Temperaturen nur beim Verlassen des Fliegers kurz mit.
Wieder umsteigen, das dritte mal. Und weitere 12 Stunden im Flugzeug. Wir ueberfliegen Florida, Miami, ich winke kurz darauf Onkel Fidel auf Cuba runter. Ich glaube aber, dass er mich nicht gesehen hat :-(
Endlich in Buenos Aires angekommen, durchgeschwitzt und todmuede. Mein Gepaeck kommt recht schnell, wenigstens kommt es an !!
Kristina erwartet mich schon und wir fahren in unsere Unterkunft. Nach einer Dusche und einem kurzen Spaziergang verschlafe ich einen grossen Teil des Tages.

Die folgenden Tage in Buenos Aires sind sehr erlebnisreich.
Die Stadt ist gigantisch, ein drittel der gesamten argentinischen Bevoelkerung lebt im Grossraum BA ! Das sind 12 Millionen Menschen, wie das energie- und wassertechnisch klappt ist fuer mich ein glattes Wunder.
Die Stadt ist sehr dreckig, es liegt unglaublich viel Muell auf den Strassen. Und Abends sieht man sehr oft Kinder, die in den Muelltueten wuehlen :-( . Das Viertel, in dem wir wohnen, war einmal das Viertel der Reichen und Schoenen von BA. Dann kam eine grosse Gelbfieberepidemie, und die Reichen wanderten ab. Es gibt daher hier sehr viele schoene Gebaeude, die
aber in einem grausamen Zustand sind.

Wir besuchen diverse Maerkte und ich fange an, mich bloed zu kaufen. Es gibt hier so viel cooles Zeug ! Lederartikel wie Guertel und Taschen, Kunsthandwerk etc. Ich bin von den CD-Preisen fasziniert. Topaktuelle Alben kosten knapp 10 Euro, etwas aeltere Alben gibt es schon ab 6 Euro. Musste mich dann stark zurueckhalten, nicht noch mehr zu kaufen,ich bin ja noch laenger hier.

Heiligabend haben wir eine Flamencoshow mit Abendessen besucht. Sehr eindrucksvoll ! Ich haette nicht gedacht, dass so ausdrucksstark getanzt werden kann. Im Keller eines Restaurants hatten sie iene kleine Buehne aufgebaut, auf der die Musiker und Taenzer standen. Und wieder einmal hat mich die Kunst der spanischen Gitarre fasziniert. Wow, der Gitarrist war einfach der Hammer. Mehrstimmig auf einem Instrument spielen, das ganze sehr schnell und absolut praezise. Unglaublich.

Heute waren wir dann in einer Tangoshow. Buenos Aires ist ja Geburts- und Welthauptstadt des Tango. Hier kommen Leute hin, nur um Tango zu tanzen, teilweise opfern die Menschen dafuer ihren ganzen Jahresurlaub. In der Unterkunft, in der wir wohnen, sind auch zwei Islaenderinnen, die das machen. Spanisch lernen, Tango tanzen. Nichts fuer mich Tanzmuffel.

Morgen fahren wir mit dem Bus nach Iguazu in den Norden des Landes. Dort gibt es die groessten Wasserfaelle der Welt, im Dreilaendereck von Argentinien, Paraguay und Brasilien. Da sieht man es mal: die haben im Dreilaendereck gigantische Wasserfaelle und wir in Aachen haben im Dreilaendereck einen... Stein. Und einen Aussichtsturm.

Montag, 19. Dezember 2005

Don´t cry for me Australia

..oder wie ging das gleich noch ?

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, und ich habe heute meinen letzten Arbeitstag. Morgen breche ich auf nach Argentinien. Meine Freundin macht dort momentan Praktikum, und daher besuche ich sie über Weihnachten und Neujahr. Im April reisen wir dann gemeinsam hier in Australien etwas rum.
Warum schreibe ich das ?
Argentinien ist bekannterweise ein Land, in dem die Buschtrommeln und Signalfeuer noch dem Telefon vorgezogen werden. Zugang zum Internet hat man nur über einen Buschtrommel-analog/digital-Konverter und alleine das Einwählen dauert sechs Stunden.
Nein mal im Ernst: Ich weiss nicht, ob und wie ich Zugang zum Internet haben werde, daher kann ich keine Blog-Einträge für die Dauer meiner Reise versprechen. Ich werde morgen früh aufbrechen und erst Mitte Januar wieder hier in Geelong sein. Ich versuche natürlich, euch auf dem Laufenden zu halten, aber ich kann wie gesagt nix versprechen :-(
Meine Reise ist etwas umständlich. Da ich so spät gebucht habe, gab es nur eine Möglichkeit, nach Buenos Aires zu kommen: Über die USA. Das heisst ich fliege folgende Route:
Melbourne - Los Angeles (17h)
Los Angeles - Chicago (4h)
Chicago - Buenos Aires (11h)
Plus Wartezeiten. Zurück wirds noch lustiger: Buenos Aires-Washington(!!!)-Los Angeles-Melbourne. In Washington habe ich 10,5 Stunden Aufenthalt. In die Stadt fahren ist nicht drin, denn im Januar ist Washington bitterkalt und ich habe keinerlei Winterkleidung mit. Also spassiges rumlungern am Flughafen !
Aber ich meckere ja gar nicht, denn wenn man was erleben will, muss man halt die eine oder andere Unannehmlichkeit auf sich nehmen.

Ich wünsche euch allen jetzt schon mal ein frohes Weihnachtsfest, viele tolle Geschenke, rutscht gut und so weiter und so fort. Für mich wird es ein komisches Weihnachten, heiss und schwül.

Donnerstag, 15. Dezember 2005

Geelong Hash House Harriers

In einem meiner ersten Einträge habe ich schon einmal von den Hash Runs erzählt. Ich möchte dies hier noch einmal auffrischen.

Was ist ein Hash Run ?
Das Motto kann man am besten beschreiben mit "laufen und saufen". Jede Woche richtet ein anderer den Run aus. Der „Host“ markiert die Route und bereitet das Essen vor. Die Route hat viele falsche Fährten. Man kommt an eine Ecke, und auf dem Boden ist eine Markierung mit drei Pfeilen, die alle in eine andere Richtung zeigen. Dann flitzen die Leute in alle Richtungen los und suchen die richtige Route. Der Gedanke dahinter ist, dass die schwachen Läufer mithalten können und das Feld nicht weit auseinander gezogen wird. Eine gute Route führt einen querfeldein, über Bäche, durch Äcker und andere möglichst unwegsame Geländestücke. Alles was Spaß macht...
Nach dem Run werden Kontakte gepflegt und ein paar Bierchen getrunken.

Wie ist Hash entstanden ?
Es waren einmal ein paar gelangweilte britische Soldaten in Kuala Lumpur. Sie kamen auf die Idee, ein wenig durch die Botanik zu flitzen und danach ein paar Bierchen zu kippen. Das „Hash House“ hat nix mit Haschisch zu tun, es ist die Bezeichnung für die Soldatenkantine. Und ein „Harrier“ ist ein Läufer.
So fing es an, und heute gibt es Hash House Harrier Gruppen auf der ganzen Welt. In Frankfurt am Main, habe ich im Netz recherchiert, gibt es 2006 einen riesigen Hash Run, an dem Harrier aus aller Welt teilnehmen. Es gibt viele solcher Events auf dem Globus, und einige der Läufer hier in Geelong haben Aufnäher oder T-Shirts von diesen Events. Es wird übrigens Liste geführt, wer wie oft gelaufen ist. Ab soundsoviel Runs kriegt man einen Aufnäher. Stellt euch vor, da sind Leute, die schon 1000 Runs hinter sich haben ! Wenn pro Woche ein Run ist, sind das ca. 20 Jahre kontinuierlich Hashen !!!

Im Grunde ist der Hash Run ein soziales Event. Man trifft sich, rennt für ca. eine halbe Stunde bis Stunde durch die Pampa, trinkt anschließend mehrere Bierchen und schiebt sich ein paar leckere Schnitzel hinter die Kiemen. Das ganze ist unterlegt mit ein wenig „Zeremoniell“. Nach dem Run werden „Charges“ vergeben.
ChargesJeder kann jeden chargen, egal für was (doofe Sprüche während des Runs, Geburtstage oder auch erfundene Gründe, es ist eigentlich egal...). Wer gecharget wurde, muss einen Becher Bier auf ex weghauen. Wer ihn nicht auf ex schafft, kann den Rest auch einfach über seinen Kopf nach hinten wegkippen. Während die Leute das Bier hinunterstürzen, skandiert der Rest der Horde:
„He´s true blue,
he´s a bastard through and through.
He´s a pisspot, so they say,
tried to go to heaven,
but went the other way.
Drink it down down down down....“

Ach ja, Stichwort bechern. Es wird voll und ganz akzeptiert, dass ich keinen Alkohol trinke. Niemand macht mich blöd an oder versucht mir was anzudrehen. Wenn ich gecharget werde, schenkt man mir Cola ein. Ich hatte am Anfang ein wenig Angst, fehl am Platze zu sein. Aber das ist absolut kein Thema.

Jeder hat einen Spitznamen, den man im Laufe der Zeit zugeteilt bekommt. Meistens dann, wenn man etwas Blödes gemacht hat oder einem ein Missgeschick widerfahren ist. So sind Namen wie „Birdshit“, „Dancing Queen“ oder „Cock Radio“ nichts Ungewöhnliches. Ich habe noch keinen Spitznamen, probiere mich zu benehmen. Allerdings habe ich schon den Ruf weg, ein Vielfraß zu sein. Ich kann nix dafür, echt !! Vorletzte Woche gab es nach dem Run Fisch. Und niemand mochte die Calamares-Filets. Alle haben auf den Lachs (war es Lachs ?) gewartet, und die Calamares-Stücke verkokelten so langsam. Da MUSSTE ich einfach einspringen. Nach einigen Stücken meinte ich dann pappsatt zu mir selbst
„Uh... ich hör jetzt auf zu essen“
und das hat dummerweise einer gehört. Er brüllte dann sofort in die Runde
„ALLE MAL HERHÖREN, ich habe etwas bekannt zu geben. Julian hört auf zu essen !“
Und alle fingen an, zu applaudieren. Naja, gibt Schlimmeres. Und hey, der Fisch WAR lecker!
Running
Mittlerweile habe ich 5 Runs gemacht und es ist einfach nur lustig. Die Gruppe ist sehr locker, und obwohl ich mit Abstand der jüngste bin fühle ich mich voll und ganz akzeptiert. Bei Hash ist jeder gleich und jeder wird akzeptiert so wie er ist. Egal, welche Stellung Du in der Gesellschaft hast, wie viel Geld Du verdienst, ob Du Unternehmer oder arbeitslos bist – es ist schnurzpiepegal.
No-butts-please
Als ich das erste mal bei Hash war (bzw. der Hash bei uns, das fand in unserem Garten statt), war ich hin- und hergerissen zwischen Entsetzen und Verzückung. Australier, besonders die Männer, sind sehr laut. Besonders, wenn sie sich einen gezischt haben. Recht hat der, der am lautesten blökt. Nach den Charges rülpsen alle unverhohlen... ach, irgendwie war es doch ganz nett.
Durch-den-Busch
Ich habe mich mal wegen der Rülpserei erkundigt, und es zeigte sich mal wieder das praktische australische Denken:

„Sag mal Paul, Ziel ist es doch, so laut wie möglich zu rülpsen, oder ?“
„Nein, wir rülpsen nur, damit die Luft aus dem Magen kommt, sonst kotzt Du das zweite Bier direkt wieder aus.“

Nach der generellen Einführung in das Hashing möchte ich von dem letzten Run am Montag berichten.
Er fand in Torquay statt, ca. 15km südlich von Geelong. Wir starteten auf einem Parkplatz, die Route führte dann direkt auf einen Golfparcours. Dort ging es durch ein paar Rohbauten von Ferienhäusern, quer über die Wiesen und vorbei an dem Clubhaus. Vor dem Clubhaus steckte im Blumenbeet ein Schild „No butts please“ (Bitte keine Zigarettenstummel), welches von zwei Hashern wörtlich genommen wurde. Siehe Foto oben.
Der Großmeister (auf ein Jahr gewählt, leitet z.B. den Run und trötet die Trompete; siehe letztes Foto unten) läuft immer an der Spitze. Er hat eine Trompete dabei, mit der er allen anderen signalisiert, wo es lang geht.
Nackedeis
Schliesslich führte die Route zum Strand. An einem bestimmten Abschnitt angekommen fing der FKK-Bereich an. Zwarr waren keine Nackedeis mehr anwesend, aber das stört ja keinen, dann mimt man halt selbst welche. Ein paar Hasher entledigten sich ihrer Textilien und hüpften im Adamskostüm von dannen. Ab und zu wurde für ein Arsch-Foto posiert.
Nachdem wir wieder auf dem Parkplatz angekommen waren, fuhren wir zu einem der Hasher nach Hause und becherten dort.
Aftermath-1
Es ist schon ein sehr verrückter Haufen. Ich glaube, Worte beschreiben dieses Tollhaus nur ungenügend. Man muss es erlebt haben. Ich auf jeden Fall werde regelmäßig zum Hash gehen 
Aftermath-2

Montag, 5. Dezember 2005

Umfrage

Weil es hier eine Umfragefunktion gibt, und auch nur deshalb, dürft ihr mir mal eure Meinung sagen. Stimmt ab, was denkt ihr ?

Stimmungs-Barometer
Eure Meinung zu diesem Blog lautet....

Suuuuuuuuuuuper !
Suuuper !
Nett.
Indifferent
Laaaaangweilig !
Atophanes Geschwätz !
Schimpansen schreiben bessere Texte

  Resultate

chickenhawk, 03:32h.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

sehr schöne fotos
https://www.stepmap.de/kart e/argentinien-karte-18427
horst (Gast) - 17. Feb, 10:45
Salta Angel
kam gerade zufaellig auf deine seite, weil ich gerade...
Flo (Gast) - 14. Nov, 23:34
Blume
Hallo Dodo, die Blume steht in Buenos Aires in Argentinien...
chickenhawk - 1. Jun, 10:45
moin Julian-schöne blume...
moin Julian-das ist ja eine schöne technische blume...
dodo (Gast) - 1. Jun, 03:47
Bus !
Hallo Maren, nach so langer Zeit tut sich was auf dem...
chickenhawk - 29. Apr, 20:10

Suche

 

Status

Online seit 7117 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 17. Feb, 10:45

Credits


Argentinien
Australien
Geelong Hash
Offtopic
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development